Nasen-OP: Dicke oder dünne Haut?

Die wichtige Rolle der Haut

Eine sehr wichtige und häufig unterschätzte Rolle bei Nasenkorrekturen spielt die Haut, von deren Beschaffenheit das Operationsergebnis beeinflusst wird. 

Unsere äußere Nasenform hat häufig wenig gemein mit dem darunter liegenden knorpelig knöchernen Gerüst, das mit einer Fett- und Muskelschicht sowie Haut bedeckt ist. Das ist eine sehr wichtige anatomische Komponente, die unbedingt mit dem Chirurgen vor dem Eingriff zu besprechen ist. Eine mittlere Hautdicke ermöglicht häufig ein deutlich besseres ästhetisches Ergebnis als eine sehr dünne oder sehr dicke Haut.

Sehr dünne Haut: Vor- und Nachteile

Eine sehr dünne Haut am Nasenrücken hat den Vorteil, dass Schwellungen nach der Operation nur relativ kurz anhalten und Narben im Nasenstegbereich beim sogenannten offenen Zugang besser heilen. 

 

Der Nachteil der dünnen Haut ist, dass alle minimalen Unregelmäßigkeiten am Nasenrücken sofort sichtbar sind, die sonst bei einem mittleren oder dickeren Hautmantel nicht wahrnehmbar wären. Diese Unregelmäßigkeiten kann man am besten durch ein sehr sorgfältiges Operationsvorgehen vermeiden mit zusätzlichem Aufbau einer neuen, dünnen Fettschicht mit körpereigenem Fett.

 

Diese neue Fettschicht ist zwischen 0,5-1mm dick und vermeidet gleichzeitig die Sichtbarkeit kleinster Unregelmäßigkeiten sowie eine Formveränderung durch starke Narbenbildung und Schrumpfungsneigung am Nasenrücken bei Patienten mit dünner Haut.

Nachteile von sehr dicker Haut

Der Vorteil der dicken Haut liegt darin, dass kleinere Unregelmäßigkeiten fast vollkommen maskiert werden, aber die positiven Seiten der dicken Haut enden hier. Bei einem Patienten mit dicker, seborrhoeischer Haut kann man keinesfalls eine zierliche Nase der Fotomodels versprechen, da man hier an die Grenzen der chirurgischen Möglichkeiten besonders im Nasenspitzenbereich stößt. Das knorpelig-knöcherne Gerüst kann man maximal verkleinern und häufig bleibt danach eine Nasenspitze doch ohne irgendeine Form.

 

Um das zu vereinfachen muss man sich eine dicke Daunendecke vorstellen unter der sich drei oder vier Zeitschriften befinden. Das Entfernen einer oder mehrer Zeitschriften verändert nichts an der äußeren Form der Daunenendecke; aber das gleiche "Experiment" mit einem Bettlaken würde zu einem anderen Ergebnis führen. 

 

Ein ausführliches Gespräch ist notwendig und eine Computersimulation sollte in diesem Fall am Ende keine kleine Nase mit feinen Konturen erbringen. Die einzige Möglichkeit liegt in der Formung einer etwas größeren aber wohl geformten Nase, da sie ästhetisch vorteilhafter aussieht als eine kleinere aber wenig definierte Nase.

Das Foto zeigt eine Patientin bei der man versucht hat, sehr dicke Haut an der Nasenspitze auszudünnen.  Die Medizin hat eindeutig Grenzen, daher sind viele Versuche, Patienten mit dicker Haut operativ eine zierliche Nase zu ermöglichen, mit unschönen Folgen verbunden.