Tamponaden wurden früher regelmäßig bei Operationen an der Nase und den Nebenhöhlen eingesetzt. Das Tragen und das Entfernen der Tamponaden sind sehr unangenehm und schmerzhaft.
Die Idee für die Verwendung ist die Verhinderung einer Nachblutung: In den letzten Jahren haben sich die Operationstechniken aber wesentlich verändert, so dass der Einsatz von Tamponaden so gut wie nicht mehr notwendig ist. Im Gegenteil, Tamponaden wirken sich in vielerlei Hinsicht negativ aus.
In unserer Hamburger Praxis können wir aufgrund der Vermeidung von offenen Wunden auf Tamponaden verzichten.
Bei Operationen an der Nasenscheidewand und bei ästhetischen Nasenkorrekturen muss die Schleimhaut vom Knorpel gelöst werden. Nach der Operation muss diese wieder anwachsen. Zur Unterstützung werden spezielle Silikonfolien auf die Nasenscheidewand für wenige Tage aufgenäht. Dieser dadurch entstehende Druck verhindert für gewöhnlich auch eine Nachblutung. Tamponaden sind nicht mehr notwendig.
Bei vielen Nasenoperationen müssen für eine Verbesserung der Nasenatmung auch die sogenannten Nasenmuscheln verkleinert werden, damit mehr Luft durch die Nase strömen kann. Diese Schwellkörper wurden früher regelmäßig durch die Schere gekürzt. Das führte zu einer großen, offenen Wundfläche. Zur Vermeidung von Blutungen wurden daher für einige Tage Tamponaden eingelegt.
In unserer Praxis verwenden wir ausschließlich die Radiofrequenzmethode. Dabei wird das Schwellgewebe der Nasenmuscheln unter Schonung der Oberfläche eingedampft. Es kommt zu keinen offenen Wunden und wir können auf Tamponaden verzichten.
Tamponaden sind Fremdkörper in der Nase, die eine postoperative Entzündung fördern können. Die Nase lässt sich nur keimarm und nicht steril operieren. Nach der Operation sollte möglichst frühzeitig mit der Nasenpflege (Nasenduschen, Nasensalben/-öle) begonnen werden.
Werden Tamponaden bei einer Nasenkorrektur eingesetzt, wird Druck auf den frisch modellierten Knochen und Knorpel ausgeübt. Dadurch sind Verschiebungen möglich, die das ästhetische Ergebnis negativ beeinflussen können.
Tamponaden verhindern die Nasenatmung und machen somit eine nächtliche Mundatmung notwendig. Die Mundatmung führt wiederum zum Austrocknen der Schleimhaut im Mundrachen und zu möglichen Entzündungen nach der Operation.